Sonntag, 28. Dezember 2008

Um unsretwillen..

2. Korinther 8
8 Nicht befehlsweise spreche ich, sondern um durch den Eifer anderer auch die
Echtheit eurer Liebe zu prüfen.
9 Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, da er reich
war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich werdet.

Man kann das Leben von Jesus nicht von unten her erklären. 
So oft dieser Versuch schon gemacht worden ist, er scheitert an dem hoheitsvollen Selbstzeugnis seiner Person: »Ihr seid von unten her, ich bin von oben her« (Joh. 8, 23). 

Jesus Christus stammt aus dem Herzen Gottes. In seiner Gegenwart  hat sich der Himmel weit für uns alle aufgetan. In ihm wohnt die Fülle der Gottheit leibhaftig. Aber warum erscheint der Glanz der Ewigkeit im Wunder der Heiligen Nacht in einer so niedrigen Gestalt, die den Weg von der Krippe an das Holz des Kreuzes gehen muss? 

Paulus gibt uns dafür die rechte Deutung. Christus hat den Reichtum, aus dem er kam, um unseretwillen dahingegeben. Er wollte alles mit uns teilen, Hunger und Durst, Anfechtung und Einsamkeit, Angst und Todesqual. Darum dürfen wir uns aber auch bei jedem Schmerz, der uns trifft, getrost sagen: Christus kennt das alles. Er weiß, wie es einem bekümmerten Herzen zumute ist. Er weiß, wie weh die Verständnislosigkeit und Kälte der Welt tun kann. Wie dankbar müssen wir dafür sein, dass uns in der Geburt von Jesus ein armer Heiland geschenkt worden ist, der mit unserer Schwachheit Mitleid haben kann, weil er selbst die Riesenlast von Weltschuld und Weltleid ausgekostet und getragen hat!

Wir werden, auch nach diesen Festtagen, wieder durch manche Tiefen, durch manche Kämpfe innerer und äußerer Not hindurchmüssen. Möge uns dann nie das Bild dessen verblassen, der um unseretwillen in Armut zur Erde kam und der auf unsere Erde den ganzen Reichtum Gottes mitgebracht hat, um uns daran Anteil zu geben. 
»Du bist arm und machst zugleich uns an Leib und Seele reich. 
Du wirst klein, du großer Gott, und machst Höll und Tod zu Spott . . . 
Lass mir deine Güt und Treu täglich werden immer neu« (J. Olearius).


Hierzu passend das Lied:

1) Ich blicke voll Beugung und Staunen hinein in das Meer seiner Gnad
und lausche der Botschaft des Friedens, die Er mir verkündiget hat.

Refr.: Sein Kreuz bedeckt meine Schuld, sein Blut macht hell mich und rein.
Mein Wille gehört meinem Gott; ich traue auf Jesus allein.

2) Wie lang hab ich mühvoll gerungen, geseufzt unter Sünde und Schmerz!
Doch als ich mich ihm überlassen, da strömte sein Fried in mein Herz.

3) Sanft hat seine Hand mich berühret; er sprach: O mein Kind, du bist heil!"
Ich fasste den Saum seines Kleides: Da ward seine Kraft mir zuteil.

4) Der Fürst meines Friedens ist nahe; sein Antlitz ruht strahlend auf mir.
O horcht seiner Stimme; sie rufet: Den Frieden verleihe Ich dir!"


Oh ja. Diesen Frieden brauche ich. Täglich neu. Grade jetzt in dieser Zeit.
An dieser Quelle gilt es sich zu laben. Er ist der wahre Friedens- und Freundenquell.
Danke HErr, Du Licht der Welt.

Ein russischer Junge

Wir schreiben das Jahr 1994. Zwei Amerikanerinnen besuchen ein Waisenhaus in Russland. Über hundert Jungen und Mädchen befinden sich dort. Sie wurden missbraucht oder von ihren Eltern verlassen. Nun werden sie in einem staatlich geführten Heim betreut. Eine der Frauen erinnert sich:

Diese Jungen und Mädchen hörten zum ersten Mal in ihrem Leben die Geschichte von der Geburt Jesu. Wir erzählen ihnen von Maria und Joseph, wie sie in Bethlehem ankamen und kein Zimmer mehr im Gasthaus bekamen, kein Raum im Dorf war mehr frei. Wie sie dann in den Stall gingen, wo das Baby Jesu geboren und in die Krippe gelegt wurde.

Während der ganzen Erzählung war es sehr ruhig. Die Kinder und ihre Betreuer ließen sich kein Wort entgehen. Um die Geschichte zu vertiefen, teilten wir Pappe aus, um jedes Kind eine Krippe basteln zu lassen. Jedes bekam ein kleines Quadrat aus gelben Servietten, um Stroh in die Krippe legen zu können. Nach unsren Anweisungen rissen sie aus der Pappe die Umrisse der Krippe und legten sehr sorgfältig das Stroh herein. Kleine Quadrate aus einem abgetragenen Flanellhemd wurden zur Decke für das Baby, dessen Körper aus gelbbraunem Filzstoff ausgeschnitten und darunter gelegt wurde.

Die Kinder waren eifrig dabei, ihre Krippe zusammenzusetzen, während ich durch die Reihen ging, um zu sehen, wo Hilfe nötig wäre.

Schließlich kam ich an Mischas Tisch. Er mochte etwas sechs Jahre alt sein und war schon fertig. Als ich mir seine Krippe genauer ansah, entdeckte ich etwas Überraschendes:

In seiner Krippe lagen zwei Babys. Schnell winkte ich die Übersetzerin herbei und fragte, warum denn in seiner Krippe zwei Babys schliefen. Der kleine Junge wiederholte die Geschichte ernsthaft und für einen sechsjährigen Jungen sehr genau. Er hatte sie ja nur einmal gehört, aber jede Begebenheit exakt richtig behalten – bis zu dem Moment, wo Maria das Baby in die Krippe legt. An dieser Stelle erzählt Mischa sein eigenes Ende der Geschichte:

„Als Maria Jesus in die Krippe legte, schaute Jesus mich an und fragte mich, ob ich einen Platz hätte, an den ich gehöre“, sagte Mischa. 

„Ich erzählte ihm, dass ich keinen Papa und keine Mama habe und dass nirgends ein Platz für mich ist. Da sagte Jesus zu mir, ich könnte bei ihm bleiben. Aber ich sagte ihm, das ginge nicht, weil ich kein Geschenk für ihn habe, so wie die anderen Leute alle. Aber ich wollte doch so gerne bei Jesus bleiben, also dachte ich weiter darüber nach, was ich ihm als Geschenk geben könnte

Dann hatte ich eine Idee. Wenn ich ihn wärmen würde, das wäre vielleicht gut genug als Geschenk? Also fragte ich Jesus: Wenn ich dich warm halte, würde das reichen?

Und Jesus sagte: Wenn du mich wärmst, dann ist das das beste Geschenk, das mir jemals jemand gemacht hat! Also bin ich in die Krippe gestiegen und dann sah Jesus mich an und sagte mir, ich könnte bei ihm bleiben – für immer!“

Als Mischa geendet hatte, rannen ihm die Tränen über die Wangen. Er legte die Hände vor sein Gesicht, sein Kopf sank auf den Tisch und seine Schultern zuckten. Der kleine Waisenjunge hatte jemanden gefunden, der ihn niemals verlassen oder missbrauchten würde, der ihm einen Platz in seinem Herzen anbot, jemand, der bei ihm bleiben würde – für immer!

Will Fish (aus. Joyce)

Die bestickte Tischdecke - Wiedersehen macht Freude

Ein paar Wochen vor Weihnachten traten ein Pastor und seine Frau ihren ersten
Dienst an. Sie sollten eine Kirche am Rand von Brooklyn wieder eröffnen und
waren begeistert über die Möglichkeiten, die sich ihnen boten. Als sie die
Kirche in Augenschein nahmen, bemerkten sie, dass sie ziemlich heruntergekommen
war. Die Renovierung würde viel Arbeit abverlangen, doch die beiden nahmen sich
vor, bis zum ersten Gottesdienst an Heiligabend damit fertig zu werden.

Sie arbeiteten hart – reparierten die Sitzbänke, verputzten und strichen
Wände – und waren schließlich am 18. Dezember fertig. Ein Tag später
setzte ein heftiger Sturm ein, der zwei Tage anhielt und von starken
Regengüssen begleitet war. Am 21. Dezember fuhr der Pastor wieder zur Kirche.

Mit Schrecken stellte er fest, dass das Dach undicht geworden war und sich an
der Wand direkt hinter der Kanzel der Putz gelöst hatte. Eine große Lücke
entblößte genau in Augenhöhe das Mauerwerk. Der Pastor wischte den
zerbröckelten Putz weg und fuhr nach Hause. Ihm würde wohl nichts anderes
übrig bleiben, als den ersten Gottesdienst zu verschieben.

Auf dem Heimweg bemerkte er, dass eine örtlich Firma eine Art Flohmarkt für
Wohltätigkeitszwecke veranstaltete, und hielt an. Nach einiger Zeit fand er
eine besonders schöne handgefertigte, elfenbeinfarbene Tischdecke –
sorgfältig gearbeitet und in der Mitte mit einem Kreuz bestickt. Sie hatte
genau die richtige Größe, um die hässliche Stelle in der Wand zu
überdecken. Nachdem er sie gekauft hatte, kehrte er zur Kirche zurück.

Inzwischen hatte es angefangen zu schneien. Eine ältere Dame auf der andren
Straßenseite versuchte, gerade noch den Bus zu erreichen. Vergeblich. Der
Pastor lud sie ein, in der warmen Kirche auf den nächsten Bus zu warten, der
erst in 45 Minuten kommen sollte. Sie setzte sich in eine der Bänke und
achtete nicht auf den Pastor, der inzwischen eine Leiter und Werkzeug holte.
Nachdem er die Tischdecke an der Wand befestigt hatte, staunte er, wie herrlich
sie aussah und wie gut sie die hässlich Stelle überdeckte.
Dann bemerkte er plötzlich, dass die Frau durch den Gang nach vorn kam. Ihr
Gesicht kreidebleich. „Pastor“, fragte sie, „woher haben Sie denn diese
Tischdecke?“

Als der Pastor es ihr erklärt hatte, bat ihn die Frau, in der unteren Ecke
nachzusehen, ob dort die Initialen EBG eingestickt waren. Tatsächlich, es
waren ihre Initialen!
Vor 35 Jahren hatte sie die Tischdecke in Österreich gestickt.
„Ich kann es kaum fassen, dass Sie nach so vielen Jahren gerade hier an meine
Tischdecke gekommen sind“, rief sie aus.
Dann erzählte sie ihm, dass sie und ihr Mann vor dem Krieg in Österreich
gelebt hatten. Als die Nazis kamen, musste sie das Land verlassen. Ihr Mann
sollte eine Woche später folgen. Doch sie wurde gefasst, ins Gefängnis
gesteckt und sah ihren Mann und ihr Haus nie wieder.

Der Pastor wollte ihr das Tischtuch zurückgeben, aber sie bat ihn, es für die
Kirche zu behalten. Dann beharrte er darauf, sie nach Hause zu fahren. „Das
ist das Mindeste, was ich für Sie tun kann“, versicherte er. Also brachte er
sie in ihre Wohnung in einem anderen Stadtteil. Nur an diesem Tag war sie in der
Gegend der Gemeinde gewesen, um zu putzen.
Am Heiligabend erlebte die Gemeinde einen herrlichen Gottesdienst. Die Kirche
war fast voll, die Musik und die Atmosphäre waren großartig. Am Ende des
Gottesdienstes wünschten der Pastor und seine Frau am Ausgang allen ein
gesegnetes Fest, und viele sagten, dass sie wiederkommen würden.
Als die anderen Besucher gegangen waren, blieb ein älterer Mann aus der
Nachbarschaft mit starrem Blick in der Kirchenbank sitzen.
Der Pastor wunderte sich, warum er nicht aufbrach. Schließlich fragte der
Mann:

„Wo haben sie denn diese Tischdecke her, die dort an der Wand hängt?“
Und er fuhr fort: „Sie sieht genau aus wie eine Tischdecke, die meine Frau
vor vielen Jahren gemacht hat, als wir noch in Österreich lebten. Wie kann es
nur zwei so ähnliche Tischdecken geben?“

Dann erzählte er, wie die Nazis gekommen waren und er seine Frau gedrängt
hatte, sich in Sicherheit zu begeben. Eigentlich hatte er ihr kurz darauf
folgen wollen, aber dann war er verhaftete und ins Gefängnis gesteckt worden.
In den vergangenen 35 Jahren hatte er seine Frau und sein Haus nicht wieder
gesehen.

Der Pastor bat den Mann, eine kleine Fahrt mit ihm zu machen. Sie fuhren in
einen anderen Stadtteil – zu demselben Haus, zu dem der Pastor drei Tage
zuvor gefahren war.

Er half dem Mann die Treppe hinauf in den dritten Stock bis zum Apartment der
Frau, klopfte an die Tür – und er erlebte das herrlichste
Weihnachtswiedersehen, das er sich je vorstellen konnte.


Eine wahre Geschichte – erzählt von R. Reid (aus: Lydia)

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Die Wahheit und die Liebe

Die Wahrheit und die Liebe


Es gibt eine Geschichte von der Wahrheit, die traurig war, weil die Menschen
immer vor ihr davonliefen. Eines Tages traf sie die Liebe. Diese war in ein
buntes, warmes Kleid gehüllt, und die Leute luden sie zu sich ein. Die Liebe
sah, wie betrübt die Wahrheit war, und sie fragte nach dem Grund.

„Ach“, antwortete die Wahrheit, „ich bin alt, und die Leute wollen mich
nicht in ihr Leben lassen“. Aber die Liebe erwiderte: „Ich bin auch sehr
alt, und die Menschen lieben mich immer noch. Du bist den Menschen unheimlich,
weil du so nackt bist. Ziehe meine Wärme und Farbenpracht an, und leg um
deinen Schatz der Wahrheit den Mantel der Liebe, dann werden die Menschen dich
willkommen heißen.

Die nackte Wahrheit ist für die Menschen ebenso furchtbar wie die unehrliche
Liebe. Wir beide brauchen einander. Denn eine aufrichtige Liebe und eine
liebevolle Wahrheit sind Quellen des Lebens und der Freude“.
(Verfasser unbekannt)

„Schweigst du, so schweige aus Liebe;
sprichst du, so sprich aus Liebe;
tadelst du, so tadle aus Liebe;
schonst du, so schone aus Liebe!
Lass die Liebe in deinem Herzen wurzeln,
und es kann nur Gutes daraus hervorgehen“
Augustinus

(www.auftanken.de)

Die vollkommene Wahheit

Fünf Blinde bekamen zum ersten mal Kontakt mit einem Elefanten.
Der eine hatte sein Bein umfasst und behauptete, der Elefant sei eine Säule.
Der Zweite hielt den Rüssel und sagte, der Elefant sei wie ein bewegliches
Rohr. Der Dritte betastete seinen Leib und meinte, der Elefant sei wie eine Mauer.
Der Vierte fühlte das Ohr und hielt den Elefanten für einen Wedel.
Der Fünfte war an den Schwanz geraten und glaubte, der Elefant sei wie eine
Bürste oder Pinsel. So stritten sie hin und her und kamen zu keinem Ergebnis.

Wer von ihnen sagte nun die Wahrheit?
Haben nicht alle etwas erkannt?

Jesus sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum
Vater, denn durch mich“. Johannes 14,6

Jesus ist die Wahrheit. Er ist das Vollkommene. Darum kennt ein Christ die
Wahrheit, auch wenn er nicht alles versteht. Er muss nicht wie ein Blinder in
dieser Welt leben und hier und da eine Einsicht erhaschen. Noch ist auch für
ihn vieles verschwommen und Stückwerk.

Wenn Jesus wiederkommt, sehen wir ihn in seiner Vollkommenheit wie er wirklich
ist. Alles Undeutliche, Bruchstückhafte und Unklare fällt dahin. Alle Fragen
lösen sich. Das gibt uns für heute Hoffnung.

(Verfasser unbekannt, aus: Mach ein Fenster dran)

„Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von
Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich
erkennen, wie ich erkannt bin“. 1.Korinther 13,12


(www.auftanken.de)

Freitag, 19. Dezember 2008

Saat der Tränen

Wieviele Tränen werden geweint. Mütter und Väter weinen um ihre Kinder.
Frauen um ihre Männer und Männer um ihre Frauen. Tränen der Enttäuschungen,
des Schmerzes, des Leides und der Hoffnungslosigkeit. Die meisten Tränen werden
heimlich geweint. Kein anderer Mensch soll sie sehen. Viele Kissen, viele
Taschentücher nehmen sie auf und schweigen. Sie sind stumme Zeugen von
Verzweiflung und Hilflosigkeit.

In Psalm 126,5 heißt es: „Die mit Tränen säen, werden mit Freuden
ernten!“ So mancher Mensch durfte erleben, dass nach vielen Tränen eine
Freudenernte kam. Das Durchhalten, das An-Gott-Bleiben, ihm die Treue halten,
wurde ihm belohnt. Gott hatte die Tränen gesehen und das Blatt hatte sich
gewendet.

Nicht immer ist für uns sichtbar ein guter Ausgang in Gottes Wegen zu
erkennen. Die innigst erbetene Veränderung kommt manches mal nicht. Und doch
sind die geweinten Tränen nicht umsonst in die Kissen gefallen. Tränenränder
zeigen noch lange ihre deutlichen Spuren.

In der Bibel verspricht der heilige und lebendige Gott, dass er selbst die
Leidtragenden trösten wird. Er speist niemanden mit billigen Floskeln ab,
sondern zieht den traurigen und oft auch hoffnungslosen Menschen ganz nahe in
seine Gegenwart. Er zieht ihn an sein Herz. Gott beschenkt ihn mit Ruhe,
Frieden und auch mit neuer Freude.

Das ist Trost. Trost aus der Ewigkeit. Es ist ein Getragensein, auch wenn sich
die Situation nicht unbedingt verändert. In das Weinen, in die Tränen – da
hinein kommt Gottes Gegenwart und sein Friede. In diesem feuchten Klima der
Tränen wächst sein Trost heran, der alles Leid lindert. Der Mensch wird so
getröstet und oft auch gestärkt, dass er Gottes Trost wie einen Ableger an
andere ebenfalls Leid-geprüfte Menschen weitergeben kann. Sie werden gesegnet
und aufgerichtet. Dieser Trost kommt aus erster Hand. Er ist so kostbar wie ein
Juwel, denn er wurde in Tränen geboren. Wer mit Tränen sät, der wird ernten,
weil es so im Wort Gottes versprochen ist.

Author: Cornelia Hott 2008, www.auftanken.de


Nehmen wir uns mal die Bibel, eine Konkordanz und machen eine kleine Bibelarbeit über Trost.
Wo kommt denn das Wort vor in der Bibel? Wer wurde denn wie getröstet?
Das wird uns einen guten Einblick in Gottes Charakter geben. Und unsere Herzen und unseren Glauben stärken.
Und so wird ER unser Schatz werden.

2,Kor.1,3
"Gelobt sei der Gott und Vater unsres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes,
der uns tröstet in all unsrer Trübsal, auf daß wir die trösten können, welche in allerlei Trübsal sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden."

Römer 15,5
"Der Gott der Geduld und des Trostes aber gebe euch, untereinander eines Sinnes zu sein, Christus Jesus gemäß,
damit ihr einmütig, mit einem Munde Gott und den Vater unsres Herrn Jesus Christus lobet."

2.Thess.2,16:
"Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns geliebt und einen ewigen Trost und eine gute Hoffnung durch Gnade gegeben hat, tröste eure Herzen und stärke euch in jedem guten Wort und Werk!"


Amen!

Die kleine Schraube

Es gab einmal in einem riesigen Schiff eine ganz kleine Schraube, die mit
vielen anderen ebenso kleinen Schrauben zwei große Stahlplatten miteinander
verband. Diese kleine Schraube fing an, bei der Fahrt mitten im Indischen
Ozean, etwas lockerer zu werden und drohte herauszufallen. Da sagten die
nächsten Schrauben zu ihr: “Wenn du herausfällst, dann gehen wir auch. Und
die Nägel unten am Schiffskörper sagten:“ Uns wird es auch zu eng, wir
lockern uns auch ein wenig.“ Als die großen eisernen Rippen das hörten, da
riefen sie: „Um Gottes Willen bleibt; denn wenn ihr nicht mehr haltet, dann
ist es um uns geschehen!“

Und das Gerücht von dem Vorhaben der kleinen Schraube verbreitete sich
blitzschnell durch den ganzen Körper des Schiffes. Er ächzte und erbebte in
allen Fugen. Da beschlossen sämtliche Rippen und Platten und Schrauben und
auch die kleinsten Nägel, eine gemeinsame Botschaft an die kleine Schraube zu
senden, sie möchte doch bleiben; denn sonst würde das ganze Schiff bersten
und keine von ihnen die Heimat erreichen.

Das schmeichelte dem Stolz der kleinen Schraube, dass ihr solch ungeheure
Bedeutung beigemessen wurde, und sie ließ sagen, sie wolle sitzen und
bleiben.
(Rudyard Kipling)

Wie gerne möchten wir uns manches mal aus unseren Beziehungen und Aufgaben
herauslösen. Wir halten unsere Gaben oder auch Aufgaben für klein und
bedeutungslos.
Wer bin ich schon? Was kann ich schon in meiner Familie, oder in meinem Beruf
oder in meiner Gemeinde bezwecken? Wenn ich wegfalle, dann fällt das niemandem
auf.

Umgekehrt kann es auch sein, dass man sich für zu groß, zu wichtig und auch
für unersetzbar hält. Manche Menschen meinen, dass ohne sie alles
zusammenbrechen würde.

Lernen wir, ein Leben in der Abhängigkeit Gottes zu führen. Jeder Mensch hat
einen Platz in dieser Welt, den nur er ausfüllen kann. Bei Gott geht es nicht
um Erfolg, sondern um Treue. Es geht nicht um große Taten, sondern um
Gehorsam. Es geht nicht darum, von Menschen gesehen zu werden, sondern wie Gott
mein Leben beurteilt. Wenn wir diese Sicht haben, dann leben wir anders. Das
Geringe ist bei Gott hoch angesehen. Das gibt Mut, auch für den kleinsten
Dienst.

Jesus spricht: „Der größte unter euch soll euer Diener sein. Denn wer sich
selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird
erhöht.
Matthäus 23,11-12


Wie oft halte ich mich als unnötig, als die letzte Schraube am Wagen,
so das es auch ohne mich gehen würde. Aber das tut es nicht.
Ich bin genau da richtig wo ich bin. Wenn mein Weg seinen Spuren folgt,
dann bin ich genau da wo ich sein soll. Alles andere soll ich seine Sorge sein lassen.
Die Schraube soll nur ihren Zweck erfüllen. Halten.

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Die gute Hausfrau

Heute gehts es mal um - oder besser: an - die guten Hausfrauen.
Was zeichnet eine gute Hausfrau aus?
Die geputzten Fenster? Die aufgeräumte und geputze Wohnung?
Nein, es geht um viel mehr.

Wir neigen dazu, von außen nach innen zu schauen. Und darauf zu schauen, was gut aussieht in unseren Augen.
Bei Jesus ist das jedoch anders. Er schaut das Herz an.

Laßt uns nach oben schauen, dort wo unser Heiland ist. Und uns seine Gesinnung anschauen, seine Gedanken.
Wenn wir ihn anschauen, verwandelt er uns, spricht uns an, gestaltet uns um im Herzen.
Das ist sein Geheimnis. Das ist sein Schatz. ER ist der Schatz. Und der ist mehr wert als alle Schätze der Erde.

Herr wir wissen dass Du lebst, heut in unserer Zeit,
das Du uns zur Seite stehst, bis in Ewigkeit!
Lass uns Herr auf Dich nur sehen, Du gehst uns voran,
niemals eigne Wege gehen, auf der Lebensbahn!

Jeden Tag, jede Nacht, jeden Augeblick,
umgibt uns Deine Gegenwart,
HErr Du hast uns lieb!



Anna ist eine Frau im mittleren Alter, die in unsere Gemeinde geht. Seit
einigen Jahren ist sie gläubig. Sie kommt immer allein. Ihr Mann will vom
Glauben nichts wissen. Anfangs hatte er ihr sehr viele Steine in den Weg
gelegt. Er hat ihr verboten zu den Bibelstunden zu gehen und ihr jeglichen
Kontakt zu Gläubigen untersagt. Doch Anna gibt nicht auf und sucht immer
wieder eine Lücke, wo sie Gemeinschaft mit anderen Christen haben kann. Trotz
aller Schwierigkeiten geht sie ihren Glaubensweg und strahlt mit ihrem ganzen
Wesen die Liebe Jesu aus.

Ab und zu rufe ich Anna an, aber nur vormittags, weil dann ihr Mann an der
Arbeit ist. Als ich wieder mal mit ihr telefoniere sagt sie mir: „Gerade habe
ich meine Stille Zeit gemacht. Wenn morgens alle aus dem Haus sind, nehme ich
meine Bibel, lese und bete. Dazu nehme ich mir immer eine Stunde Zeit. Das
brauche ich.

Neulich ist mein Mann dahinter gekommen. Er hat fürchterlich getobt. Er hat
mir Vorwürfe gemacht, dass ich mich so einfach hinsetze und faulenze, wenn er
nicht da ist. Ich solle mich besser um meinen Haushalt kümmern und den Garten
in Schuss halten. Im Garten wäre Unkraut und die Gardinen hätte ich auch
länger nicht gewaschen ...“

Ich fragte zurück: „Und was hast du dann gesagt?“ Anna antwortete: „Ich
habe meinen Mund gehalten, denn dann wäre er ganz ausgerastet. Ich habe
geschwiegen, aber zu meinem Herrn Jesus habe ich gesagt: ‚Es bleibt alles wie
es war.‘

Dann gab mir Gott noch einen Gedanken: Wenn ich einmal im Himmel vor seinem
Thron stehe, wird mir Gott nicht auf die Schulter klopfen und sagen: ‚Anna,
was warst du doch immer für eine gute Hausfrau. Bei dir gab es nie ein
Staubkorn, man konnte bei dir vom Fußboden essen. Und deine Gardinen waren
auch immer gewaschen und auch auf deinen Garten konnte ich stolz sein‘. Nein,
das wird Jesus nicht zu mir sagen.

Er wird sagen: Was war das immer schön, dass du dir mitten in der Arbeit so
viel Zeit für mich genommen hast. Du wusstest, worauf es wirklich ankommt. Die
Gemeinschaft mit mir war dir das Wichtigste. Und das hat dir immer wieder Kraft
gegeben.“

Ich muss sagen, dass mich diese Aussage schwer beeindruckt hat. Was uns wichtig
ist, dafür nehmen wir uns auch Zeit. Gott möchte den ersten Platz in unserem
Leben einnehmen.

Jesus spricht: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner
Gerechtigkeit, so wird euch alles andere zufallen“. Matthäus 6,33


Quelle: www.auftanken.de




Dazu passt die Geschichte aus Lukas 10, 38:

Als sie aber weiterreisten, kam er in ein Dorf; ein Weib aber namens Martha nahm ihn auf in ihr Haus.
Und diese hatte eine Schwester, welche Maria hieß, die setzte sich zu Jesu Füßen und hörte seiner Rede zu.
Martha aber machte sich viel zu schaffen mit der Bedienung. Und sie trat herzu und sprach: Herr, kümmerst du dich nicht darum,
daß mich meine Schwester allein dienen läßt? Sage ihr doch, daß sie mir helfe!
Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha, du machst dir Sorge und Unruhe um vieles;
eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden!

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Unterbrich mich nicht HERR, ich bete!

Vater unser, der du bist im Himmel...
Ja?
Unterbrich mich nicht! Ich bete.
Aber du hast mich doch angesprochen!
Dich angesprochen? äh... nein, eigentlich nicht. Das beten wir eben so: Vater unser, der du bist im Himmel.
Da, schon wieder! Du rufst mich an, um ein Gespräch zu beginnen, oder? Also, worum geht’s?
Geheiligt werde dein Name...
Meinst du das ernst?
Was soll ich ernst meinen?
Ob du meinen Namen wirklich heiligen willst. Was bedeutet das denn?

Es bedeutet... es bedeutet... meine Güte, ich weiss nicht, was es bedeutet! Woher soll ich das wissen?!?
Es heisst, dass du mich ehren willst, dass ich dir einzigartig wichtig bin, dass dir mein Name wertvoll ist.
Aha, Hm. Ja, das verstehe ich. Dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel also auch auf Erden...
Tust du was dafür?
Dass dein Wille geschieht? Natürlich! Ich gehe regelmässig zum Gottesdienst, ich zahle Gemeindebeiträge und Missionsopfer.
Ich will mehr: dass dein Leben in Ordnung kommt; dass deine Angewohnheiten, mit denen du anderen auf die Nerven gehst, verschwinden; dass du von anderen her und für andere denken lernst; dass allen Menschen geholfen werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, auch dein Vermieter und dein Chef. Ich will, dass Kranke geheilt, Hungernde gespeist, Trauernde getröstet und Gefangene befreit werden; denn alles, was du diesen Leuten tust, tust du doch für mich.
Warum hältst du das ausgerechnet mir vor?!? Was meinst du, wie viele steinreiche Heuchler in den Kirchen sitzen. Schau die doch an!
Entschuldige! Ich dachte, du betest wirklich darum, dass mein Herrschaftsbereich kommt und mein Wille geschieht. Das fängt nämlich ganz persönlich bei dem an, der darum bittet. Erst, wenn du dasselbe willst wie ich, kannst du ein Botschafter meines Reiches sein.
Das leuchtet mir ein. Dann darf ich jetzt mal weiterbeten? Unser tägliches Brot gib uns heute...
Du hast Übergewicht, Mann! Deine Bitte beinhaltet die Verpflichtung, etwas dafür zu tun, dass die Millionen Hungernden dieser Welt ihr tägliches Brot bekommen.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern...
Und Heinz?
Heinz? Jetzt fang auch noch von dem an! Du weisst doch, dass er mich öffentlich blamiert, dass er mir jedesmal dermassen arrogant gegenübertritt, dass ich schon wütend bin, bevor er seine herablassenden Bemerkungen äussert. Und das weiss er auch! Er nimmt mich als Mitarbeiter nicht ernst, er tanzt mir auf dem Kopf rum, dieser Typ hat...
Ich weiss, ich weiss! Und dein Gebet?
Ich meinte es nicht so.
Du bist wenigstens ehrlich. Macht dir das eigentlich Spass, mit soviel Bitterkeit und Abneigung im Bauch herumzulaufen?
Es macht mich krank!
Ich will dich heilen. Vergib Heinz, und ich vergebe dir. Dann ist Arroganz und Hass die Sünde von Heinz, nicht deine. Vielleicht verlierst du Geld; ganz sicher verlierst du ein Stück Image, aber es wird dir Frieden ins Herz bringen.
Hm. Ich weiss nicht, ob ich mich dazu überwinden kann.
Ich helfe dir dabei.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen...
Nichts lieber als das! Meide bitte Personen oder Situationen, durch die du versucht wirst.
Wie meinst du das?
Du kennst doch deine schwachen Punkte. Unverbindlichkeit, Finanzverhalten, Sexualität, Aggression, Erziehung. Gib dem Versucher keine Chancen!
Ich glaube, dies ist das schwierigste Vaterunser, das ich je betete. Aber es hat zum erstenmal etwas mit meinem alltäglichen Leben zu tun.
Schön, wir kommen vorwärts. Bete ruhig zu Ende.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Weisst du, was ich herrlich finde? Wenn Menschen wie du anfangen, mich ernst zu nehmen, echt zu beten, mir nachzufolgen und dann das tun, was mein Wille ist; wenn sie merken, dass ihr Wirken für das Kommen meines Reiches sie letztlich selbst glücklich macht.


(Clyde Lee Herring, aus Buzz)