Der frühe Schmetterling
Ein Insektenkenner erzählt, wie er lange Zeit die Puppe eines besonders
schönen Falters beobachtete: „Als der Zeitpunkt des Ausschlüpfens gekommen
war, konnte ich die ersten Anstrengungen sehen, die der Falter machte, um aus
seinem Gefängnis herauszukommen. Während eines ganzen Vormittags kämpfte er,
um die Hüllen zu durchbrechen. Er schien bei einem gewissen Punkt nicht
durchkommen zu können. Schließlich verlor ich die Geduld und wollte ihm
helfen. Mit einer feinen Scherenspitze beseitigte ich vorsichtig die Fäden des
Gewebes, um den Ausgang zu erweitern. Sofort kam der Schmetterling mit großer
Leichtigkeit heraus.
Aber wie eigentümlich war er gestaltet! An einem unförmig aufgedunsenen
Körper waren an jeder Seite kleine, zusammengeschrumpfte Flügel. Meine
unkluge Zärtlichkeit hatte das Verderben des Tieres verursacht. Gerade der
Druck, den der Körper beim Herausschlüpfen hätte erleiden müssen, sollte
die Lebenssäfte zwingen, in die Flügelgefäße einzudringen. Das war nun
nicht geschehen. Der Falter blieb eine elende Missgestalt.“
Wie oft wollen wir dem Druck von Leiden und Prüfungen ausweichen oder ihn
anderen ersparen und haben die Ausreifung und Entfaltung eines kostbaren Lebens
verhindert. Gottes Liebe hat die letzte Ausformung unseres Lebens im Sinn. Darum
erspart uns Gott nicht mitleidig schwach die Drucksituation, in der wir
ausreifen sollen.
Gottes Liebe ist zu echt und groß, um schwach zu werden. Halten wir aus im
Druck der Leiden und Anfechtungen. Unsere „Flügel“ sollen sich herrlich
entfalten, unser Glaube zur letzten Frucht ausreifen. Seien wir auch nicht
schwach in der Liebe zu Menschen, die uns anvertraut sind. Weichliche Liebe
kann manches Ausreifen und Entfalten verhindern. Vertrauen wir uns und die, die
uns lieb sind, der starken Hand unseres Vaters an. Er allein weiß, was uns
letztlich zum Besten dient. (Axel Kühner)
„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben alle Dinge zum Besten dienen,
denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind“. Römer 8,28
(aus auftanken.de)
Wenn wir der Erziehung ausweichen, weichen wir seiner Hand aus. Seiner Hand, die uns nie etwas böses zuleide tut und nur Liebes für uns im Sinn hat.
Wie wenig habe ich es gelernt, was für einen Vater und Gott ich habe. Wie wenig habe ich begriffen, wie gut es Jesus mit mir meint.
Wie störrisch und unnachgiebig ist das Herz. Ein trotzig und verzagt Ding. Aber Gott sei Dank, der uns den Sieg gibt in Jesus Christus.
Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt,
ob Stürme auch drohen von fern,
mein Herze im Glauben doch allezeit singt:
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn.
Wenn Satan mir nachstellt und bange mir macht,
so leuchtet dies Wort mir als Stern:
Mein Jesus hat alles für mich schon vollbracht;
ich bin rein durch das Blut meines Herrn.
Die Last meiner Sünde trug Jesus, das Lamm,
und warf sie weit weg in die Fern;
er starb ja für mich auch am blutigen Stamm:
Meine Seele lobpreise den Herrn.
Nun leb ich in Christo für Christum allein,
sein Wort ist mein leitender Stern.
In ihm hab ich Fried und Erlösung von Pein,
meine Seele ist selig im Herrn.
(Text: Theodor Kübler 1880 / Melodie: Philip Paul Bliss 1876)
Lehre mich glauben , Herr ,lehre mich flehn,
kindlich vertrauensvoll lehre mich flehn!
Segne ,o Herr, Dein Kind ,daß es ,von Lieb entzündt,
Seelen für Dich gewinnt !Lehre mich flehen!
(Bernhard Kühn 1842 - 1914 )
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